Pholos

Kaum bewusst und, falls man ihn kennt, wird er mitleidig belächelt, verachtet oder bewundert, angehimmelt oder sogar beklatscht.
Je nachdem.
Diejenigen, die da belächelt oder bewundert werden, sind die Menschen mit einem (ausgeprägten / auffälligen) Helfersyndrom.
Was ist eigentlich ein Helfersyndrom? Mir ist es allzu gut bekannt. Ich habe sogar Helfersyndrom – pardon Sozialarbeit – studiert. Das ist eine professionelle Art, wissenschaftlich fundiert, wie man sein persönliches Helfersyndrom ausleben kann.
Nichts dagegen, sogar sehr viel dafür, Menschen helfen Menschen. Das ist normal und liegt in unserer Natur. Wir sind von unserer Herkunft Rudeltiere, die aufeinander achten und das Rudel erhalten wollen – schon aus eigenem Interesse heraus.
Die Diagnose Helfersyndrom meint etwas anderes, als anderen Menschen einfach so zu helfen. Es ist die übertriebene Unterstützung für einen anderen, die man meint, tun zu müssen. Es ist die naive oder zwanghafte und meist überbordende und auch unnütze Hilfe, die obendrein böse / nachteilig für den Unterstützenden / Helfer (siehe Pholos, er schneidet sich mit seiner unnötigen Hilfe im wahrsten Sinne des Wortes in den Finger und verliert sein Leben) selbst endet.
Das ist alles andere als professionelle Hilfe und Unterstützung.
Es ist der Ablauf der mythischen Geschichte um den Pferdemenschen Pholos, der den Herakles mit Essen und einem Fass Wein bewirtete, mit dem Duft des Weines andere Pferdemenschen anlockte, die auch teilhaben wollten, aber von Herakles mit vergifteten Pfeilen getötet werden.
Pholos zog nach dem Kampf die Pfeile aus seinen Freunden (den Pferdemenschen) heraus, schneidet sich aber an einem Pfeil und stirbt schließlich an dem Gift. (Ich schreibe es in der Jetztzeit, weil es permanent in der Jetztzeit geschieht. > Im Kleinen, Alltäglichen, wie auch im Großen, auf staatlicher Ebene.)
Der Helfer schadet sich und seinen Freunden mit seiner gut gemeinten Unterstützung / Hilfe / Gastfreundschaft radikal selbst. (Er schneidet sich selbst in den Finger, mit einer Hilfe, die der angeblich Hilfebedürftige objektiv nicht braucht.)
Hinweis: In der Astrologie gibt es Sichtweisen des Pholosprinzips, die dieses Verhalten als einen Akt wahrer Mitmenschlichkeit postuliert.

Lernen Sie Ihren eigenen Pholos kennen

Lernt man, den Inhalt seiner Pholosenergie / des Pholospronzips kennen, kann man entdecken, wie man sich selbst schadet und daraus lernen.
Lernt man, sein Pholosprinzip umzuarbeiten (in das gesunde Verhalten zu transformieren), kann man in Erfahrung bringen, wie man andere unterstützen kann, ohne sich zu schaden und was man nicht tun sollte.
3. Geht man das Pholosprinzip bis zu Ende, d. h. bis zur Urenergie durch, ist man bei sich selbst und lernt seine eigenen Bedürfnisse zu beachten, Überblick über sein Leben zu bekommen und zu behalten, sich nicht verführen zu lassen und zu erkennen, was echte, notwendige und sinnvolle Hilfe ist.
So kann man es sich und anderen gut gehen lassen.
Das sage ich als „gelernter“ Sozialarbeiter. 😉 
Das Pholosprinzip ist unscheinbar, weil das ungesunde, sich selbst schädigende Verhalten als normal angesehen wird und zusätzlich noch gesellschaftlich als gewünscht ist.
Es ist die überfürsorgliche Mutter, die ihre Interessen hintenanstellt und nicht auf ihre Gesundheit achtet. Es ist der Mitarbeiter gemeint, der „auf seine Knochen“ Überstunden macht, der Demonstrant, der sich für „eine gute Sache“ zusammenschlagen lässt, der Sozialarbeiter, der nur noch seine Klienten sieht. Es geht auch um den Astrologen / die Astrologin, der/die stundenlang für einen Hungerlohn die astrologische Analyse für einen Klienten fertig. 
Alles normal, fällt kaum auf, wie der ehrenamtliche Helfer, der voll in seiner Hilfe aufgeht und sich verliert.

Man kann gesunde Alternativen entwickeln! Helfen, wo Hilfe nötig ist, kein Geld in korrupte Staaten geben, keine Hilfe aus ideologischen, religiösen Gründen verteilen …

Wer lernen möchte, wie man ohne negative Folgen jemanden helfen kann, sollte seinen Pholos ganz unideologisch, liebevoll und sachlich angemessen „in die Reihe“ und zu einem gesunden Verhalten bewegen/transformieren.
Diejenigen, die wirklich Hilfe brauchen, werden es danken.

Du kannst eine Einzelsitzung buchen und Hilfe erhalten: info@teschler.info
… unideologisch, liebevoll und sachlich angemessen.

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